"Es bewegt sich was und das gibt mir Hoffnung" #Shut.It.Down #TraffickingHub

 
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Ich denke, wir können uns alle einig sein, dass 2020 ein schweres Jahr war. Es ist sehr viel passiert. Von mir selber kann ich sagen, dass ich einige Enttäuschungen einstecken musste und vieles schief gelaufen ist. Vielen von euch geht es sicher ähnlich. Dieses neue Jahr möchte ich gerade deshalb positiv beginnen.

Die ermutigendsten Nachrichten die ich in den letzten Monaten verfolgt habe, drehten sich rund um die Kampagne Traffickinghub. Manche von euch haben wahrscheinlich schon davon gehört. Für alle, die das erste Mal von Traffickinghub hören oder einen Reminder brauchen, hier zuerst eine Zusammenfassung:


Wie alles begann

Anfang 2020, im Februar, startete Laila Mickelwait, unterstützt von der Organisation Exodus Cry, die Kampagne Traffickinghub mit einer Petition. Diese rief dazu auf die größte Pornografiewebseite Pornhub und deren Geschäftsführung zur Verantwortung zu ziehen. Konkret ging es darum, dass immer wieder Videos von Frauen ohne ihre Erlaubnis hochgeladen wurden (bzw. immer noch werden) und auch darum, dass nicht kontrolliert wird, ob Minderjährige in Videos vorkommen. Genaueres dazu findet ihr auf der Kampagnen-Webseite. Auch auf Instagram teilen sie immer wieder Geschichten von Betroffenen. Die Petition verbreitete sich wie ein Lauffeuer und hatte bald über eine Million Unterschriften. Derzeit sind sie bei fast 2,5 Millionen! Immer wieder bestreitet Pornhub die Vorwürfe.


The Children of Pornhub

Der nächste Schlag kam in Form einer Kolumne, die in der „New York Times“ veröffentlicht wurde. Nicholas Kristof erzählt in „The Children of Pornhub“ die Geschichten von jungen Frauen, deren Videos auf Pornhub landeten, als sie noch minderjährig waren. Ich empfehle euch den ganzen Artikel zu lesen. Er erwähnt auch die Arbeit von Traffickinghub, wodurch die Kampagne noch bekannter wurde.

Der Artikel führte auch dazu, dass MasterCard und Visa Ermittlungen gegen Pornhub einleiteten und nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten wollten. Immer mehr Nachrichtenagenturen, auch österreichische, berichteten von den Geschehnissen. Wer jetzt einen Premium-Account bei Pornhub will, kann weder mit MasterCard noch Visa und schon lange nicht mehr mit Paypal zahlen. Die Webseite verliert dadurch eine beträchtliche Menge an Einkommen.

Das alles waren schon gute Nachrichten, die mir die dunklen Wintertage im Dezember etwas aufgelockert haben. Es häufen sich jetzt auch immer mehr Anzeigen von Betroffenen gegen Pornhub.


Der Kampf geht weiter

Es kann sich manchmal so anfühlen, als ob wir in die Leere schreien oder nur auf Menschen treffen, die eh zustimmen, aber nichts tun können. In letzter Zeit hat sich vieles getan. Der Kampf gegen Missbrauch und
Menschenhandel in Zusammenhang mit Pornografie geht in die richtige Richtung. Es hat gezeigt, dass sich sehr wohl etwas tun kann, wenn genug Stimmen auf Ungerechtigkeit aufmerksam machen. Gleichzeitig ist es noch lange nicht zu Ende. Wir dürfen uns nicht auf diesem Gewinn ausruhen, denn es gibt noch viel zu tun. Sollte Pornhub in die Brüche gehen, gibt es noch dutzende andere Webseiten, die genauso den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen unterstützen.

Es braucht langfristige gesetzliche und gesellschaftliche Veränderung. Jeder von uns kann dazu beitragen. Unterschreibt Petitionen, teilt Infos und Artikel auf Social Media, redet mit euren Freunden und Familien über die Themen die euch wichtig sind. Es kann sich oft so anfühlen, als ob nichts weitergeht, aber zusammen können wir viel bewirken.

Eure Anna

PS: Laila Micklewait sagte Anfang März 2021 vor dem Kanadischen Ethik Kommittee gegen Pornhub aus https://youtu.be/ppiF9dR31qI

Diskutiert mit! Wenn ihr Fragen habt, oder euch austauschen möchtet, dann meldet euch gerne unter info@lightup-movement.at

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Pornografie- eine "sexuelle Superdroge"?

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Von der etwas anderen „Pandemie“